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Genre: People & Blogs
Date of upload: Mar 15, 2023 ^^
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RYD date created : 2024-04-25T18:54:43.434855Z
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Top Comments of this video!! :3
Ich denke die Gefahr steckt darin, dass eigentlich ganz normale Verhaltensweisen oder Phänomene plötzlich als etwas Krankhaftes gewertet werden. Wenn man nach einiger Zeit ein neues Hobby wieder sein lässt, dann ist das eher was, was sehr, sehr viele Menschen erleben. Ich bin leider auch mal in diese Fallgrube gestolpert und sehe es zunehmend auch bei Menschen in meinem Umfeld, die mir dann Dinge erzählen, die ich bei mir und bei vielen anderen Personen auch beobachte, und von daher auch nicht für unnormal halten würde. Es kann wirklich gefährlich werden, wenn man anfängt sich in sowas hineinzusteigern. Auf der anderen Seite kann es auch passieren, dass Leute sich mit ADHS gut identifizieren können, obwohl eigentlich ein ganz anderes Problem dahinter steckt, wie eine Depression, ein unverarbeitetes Trauma oder eine körperliche Erkrankung wie eine Schilddrüsenfunktionsstörung. Dann kann das Problematische daran sein, dass man das eigentlich Zugrundeliegende nicht erkennt und an einer ganz falschen Baustelle versucht herumzudoktern.
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Ich finde es kritisch, dass Selbstdiagnosen so generell mit "ich hab mal ein paar Videos auf Tiktok gesehen" gleichgestellt werden. Viele haben auch durchaus schon mit Psychologen darüber geredet, recherchiert, Bücher gelesen, sich mit vielen anderen ausgetauscht, waren in Selbsthilfegruppen, sind aber (bis jetzt) an dem offiziellen Diagnoseprozess gescheitert.
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Was mir aufgefallen ist, ist das viele Begriffe, wie z.B. ADHS-Paralyse, zwar keine offiziellen wissenschaftlichen Begriffe sind, aber teilweise Phänomene beschreiben, die durchaus erforscht sind. ADHS-Paralyse hat was mit einem Teil des Arbeitsgedächtnisses zu tun, den man Zentrale Exekutive nennt. Er ist unter anderem dafür verantwortlich, dass man Handlungen anfängt oder aufhört. Dieser Teil ist ist bei Personen mit ADHS gestört (Exekutive Dysfunktion) und diese mehr oder weniger häufig auftretende Unfähigkeit Dinge aufzuhören oder anzufangen wird eben als ADHS-Paralyse bezeichnet.
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Danke für das Aufgreifen des Themas!
Als betroffene Person, mit ADHS Diagnose, habe ich ein sehr zwiegespaltenes Verhältnis zu dem Thema…
Mir gibt die zunehmende Repräsentanz und “positive” Aufmerksamkeit zu ADHS unglaublich viel. Mich stärkt der Zuspruch von Außen, bzw. anderen Betroffenen, und es nimmt mir das Gefühl alleine mit diesen Problemen in einer Welt von vermeintlich funktionierenden Menschen zu sein. Und ich freue mich für alle Menschen, die dadurch zu professioneller Hilfe kommen.
Doch sind mir diese vielen Selbstdiagnosen auch schon in vielen Gesprächen aufgefallen.
Und ich musste feststellen, dass ich mich davon verletzt fühle.
Mein jahrelanger Prozess, mit dem Stigma, den Diskriminierungserfahrungen, dem Leidensdruck und mentalen Folgen umgehen zu lernen, wird mir somit schneller aberkannt, denn “ich habe auch ADHS”.
Und ich will das Leiden und die Probleme anderer Menschen nicht aberkennen, doch wünschte ich mir manchmal ein wenig mehr Reflexion.
@reporter Ich würde mir das nächste Mal noch mehr Stimmen von Betroffenen mit anderer Meinung wünschen!
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Schade dass dieses Video zu so einem wichtigen Thema nur so oberflächlich behandelt wurde.
Man hätte genauer darauf eingehen können, was die Risiken von Selbstdiagnosen sind für die Menschen, die sich selbst diagnostizieren, aber auch für von Therapeuten diagnostizierte Betroffene, welche Auswirkungen Fehldiagnosen haben, das Problem mit den fehlenden Therapieplätzen für Diagnosen etc...
Ich habe manchmal das Gefühl, dass diese TikToks eher zu einer Relativierung der Krankheiten o.ä. führen.
All diese Punkte und noch mehr fehlen mir leider in der Reportage
Edit: Außerdem wurde nicht wirklich zwischen psychischen Krankheiten und Autismus, ADHS etc. unterschieden
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Also ich sehe das Thema Selbstdiagnosen auch sehr kritisch, denn viele der beschrieben Dinge kennt der Großteil der Menschen. Das Ausmaß ist halt entscheidend darüber, ob es eine Störung ist oder ob man ein komplett "normaler" Mensch mit Höhen und Tiefen in seinem Leben ist. Das Problem an diesen Tiktoks ist dann meiner Meinung nach, dass so viele relaten können, dann sich selber diagnostizieren auch wenn ihr eigentlicher Leidensdruck gering ist. Sozusagen "man sieht diese Symptome und merkt, dass sie passen" anstatt "man bemerkt die Symptome und sucht nach einer Erklärung", wie es ja ohne Tiktok usw der Fall wäre..
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Meine For You Page ist auch voll mit ADHS Tiktoks. Irgendwann hab ich einige davon einer Freundin geschickt (sie hat ADHS, das wurde auch professionell diagnostiziert) und meinte nur "Das würde so viel erklären" und sie dann "Wundert mich null, ich denk da schon länger drüber nach, ob du nicht ADHS haben könntest" Im Juli hab ich jetzt zwei Termine zur Abklärung der Diagnostik. Passe aktuell aber wirklich sehr auf nicht zu sagen "Ich hab ADHS" weil ich es halt nicht weiß. Meistens sag ich sowas wie "Ich vermute, dass ich ADHS haben könnte, ich lasse das mal abklären."
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Ich finde es super, dass das Thema Neurodivergenz mehr Betrachtung erfährt - nicht so super finde ich es, wenn Menschen aus der adhs/autismus community - welche richtig super aufklären und eine große Stütze sind - nicht angehört werden. Die besten Expert*innen sind Betroffene. Also lieber mit Betroffenen sprechen, als über. Würde ich mir für's nächste Mal wünschen:)
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Bin tatsächlich durch YouTube auf ADHS gekommen. Erst dachte ich, es seien zufällige Gemeinsamkeiten aber nachdem diese zu häufig aufgetreten waren, bin ich tiefer in das Thema eingestiegen und habe meine Therapeutin darauf angesprochen. Nach langem langem "Leidensweg" macht nun sehr sehr viel in meinem Leben viel mehr Sinn - auch was das Verhalten meiner Eltern angeht. Ich verstehe mehr Zusammenhänge, kann passiertes und Gefühle besser einordnen und effektivere Methoden zur Alltagsbewältigung nutzen.
Selbstdiagnose durch Videos? Bei mir definitiv lebensverändernd! Aber ja - die professionelle Abklärung oder Meinung und Unterstützung sollte nicht fehlen.
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Ich finde es schade, dass in dem Video überhaupt nicht über die Neurodiversitätsbewegung geredet wird, und Neurodivergenz als Identität. Das würde einiges nochmal in ein anderes Licht rücken. Gerade Creator im Bereich Autismus und ADHS bauen da eine Kultur auf, die Lebensweisen von neurodivergenten Menschen normalisieren. Viele neurodivergente Menschen finden im Alltag unter neurotypischen Menschen weniger Anschluss, werden weniger verstanden. Da kann man das Doppelempathieproblem von Autismus ansprechen. Ich finde es gut, dass es einfach eine Kultur gibt, in der man sich normal fühlen kann, auch wenn viele einen nicht verstehen. Für viele Autisten ist das eins der Hauptprobleme, die sie haben, keinen Anschluss zu finden. Freunde zu finden, die einen verstehen, kann oft schon ein Hauptpunkt sein, um im Leben besser klarzukommen.
Es ist nun mal so, dass viele neurodivergente Menschen eben einfach kulturell/im Alltag viele Gemeinsamkeiten haben. Bestimmte Hobbies und wie man diese Hobbies ausführt. Wie man miteinander redet. Welche Dinge man mag, weil sie sich sensorisch besonders toll anfühlen. Viel davon ist einfach gar nicht "ein Problem" für einen, sondern eher ein Phänomen, wo man Gleichgesinnte finden möchte.
Es ist auch so, dass neurodivergente Menschen durchaus ganz ohne Diagnose Freunde finden, die auch neurodivergent sind, einfach wegen der Ähnlichkeiten. Sich ähnliche Freunde zu suchen ist denke ich mal nichts Ungewöhnliches. Das ist etwas, dass sich ganz ohne Zutun von Psychologen entwickelt.
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Das ist schon wieder so ein Beitrag wo nur 30% gemacht wurden. Wir wissen jetzt dass in 50% der ausgewählten Videos Fehler drin waren, aber was waren die Fehler? "ADHS-Paralyse" wurde angespreochen und dass das nicht unbedingt ein Symptom sein muss, aber wirkich zufriedenstellend war der Part nicht. "Hyperfokus" gibt es zwar, ist aber soweit ich weiß nicht das was in ADHS Videos behauptet wird was es wäre, bin aber auch kein Experte, das wäre je eure Aufgabe da jemanden zu Fragen der das Professionell einordnen kann.
generell was ist denn jetzt der Mehrwert? dass nicht alles von den Selbstdiagnose Videos richtig ist war wohl klar, aber was davon und was nicht? der wirklich Produktive Part hätte in einen Short gepasst: 50% der ADHS TikToks enthalten Fehlinformationen, "ADHS-Paralyse" gibt es nicht sondern sowas kann bei vielen Leuten auftauchen, wenn man zu solchen Videos realated, denn kann sollte man keine selbst"diagnose" stellen sondern sich richtig diagnostizieren lassen
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Ich versteh nicht ganz was das Problem ist, wenn Leute solche Videos sehen und diese selbstdiagnose stellen. Im besten Fall bekommen sie einen Termin und es wird diagnostiziert oder erkannt, was es sonst sein könnte.
Bis dahin kann man sich ja schon über Bücher oder Videos Tipps holen für die Probleme die man hat. (zb. Konzentrationsprobleme, unpünktlichkreit, impulsivität usw.) Ist doch auch erstmal positiv.
Jemand ohne Leidensdruck denkt sich vielleicht ''Ach krass, ich könnte adhs haben". Ja und dann? Nix. Kann die Person ja von sich sagen oder denken aber schadet ja so erstmal keinem.
Ich hab jetzt schon ein paar solcher Videos gesehen, wo es um selbstdiagnosen geht aber bisher hat keiner sinnvoll erklären können, was daran so schlimm ist. Klar, dass es einen erstmal schlecht fühlen lässt, wenn man sich darin wiedererkennt. Aber nur so geht ja auch jemand zum Arzt und kann Hilfe bekommen.
Ich hab das Gefühl da wird grad ein thema hochgekocht und dann oftmals falsch angegangen. In eurem video werden Leute gebasht, die echt guten aufklärungscontent bieten und sich dafür einsetzen dass die Störung entstigmatisiert wird.
Auch sowas wie adhs-paralyse ist einfach die Beschreibung eines Phänomens, was bei vielen adhslern vorkommt. Es ist halt keines der diagnosekriterien. Aber es existiert und man hat dem Kind halt einen Namen gegeben. Klar ist es keine paralyse im Sinne von körperlicher Lähmung. Aber das glaubt doch auch keiner.
Die Studie finde ich ziemlich fragwürdig. Nach den Kriterien, wann was als irreführend gekennzeichnet wird kann man als aufklärende Person echt wenig content machen, ohne dass es so geclaimt wird. Es gibt so viele Phänomene, die bei adhs vorkommen und über die es auch wichtig ist aufzuklären.
So wie ihr das Video aufgebaut habt tut ihr betroffenen echt keinen Gefallen.
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Finde es schade das die Createrin mit den lila Harren nicht zu Worte gekommen ist. Wenn ihr sie ständig als Beispiel nimmt finde ich hättet ihr ihr auch die Möglichkeit geben müssen sich zu äußern. Erst Recht weil ihr ja mit dem Ausschnitt von der Psychologin vorwirf Unwahrheiten zu verbreiten.
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@tara.reporter
1 year ago
Mir werden andauernd solche Selbstdiagnose-Videos auf TikTok reingespült. Deshalb ist das genau das richtige Thema für meinen ersten Film bei reporter, juhuuuu :) Ich versuche aber auch, aktiv gegen den Algorithmus anzusteuern. Habt ihr Tipps für nen guten Umgang mit Content zu Mental Health?
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