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Genre: People & Blogs
Date of upload: Aug 9, 2023 ^^
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RYD date created : 2024-04-19T22:26:47.381271Z
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Top Comments of this video!! :3
Ein großes Problem ist hierbei, dass Wohnen/Arbeit/Essen miteinander gekoppelt sind und das Abhängigkeitsverhältnisse verstärken kann. Niemand kann überprüfen, wie viel man wirklich arbeitet und letztendlich ist man dem Wohlwollen der Gastfamilie ausgesetzt. Ich finde es dazu erschreckend, wie niedrig auch das Taschengeld ist. Leider zeigt sich hierbei, wie wenig Care-Arbeit dann doch wertgeschätzt wird. Damals stand ich auch kurz davor Au-Pair in Neuseeland zu werden. Bin sehr froh, dass ich keine Gastfamilie gefunden haben und dann einfach auf eigene Faust ins Ausland bin.
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Ich war 2021 Au Pair. Per Videocall habe ich im Voraus aufgrund der Zeitverschiebung nur die Mutter kennengelernt, welche super lieb schien und mich direkt überzeugt hat. Den Vater habe ich während meines Aufenthalts nie angetroffen, da er beruflich auf Reisen war.
Als ich ankam, haben mich die Kinder ab Tag 1 gehasst. Ich war hauptsächlich für den Jüngsten (8) zuständig, aber er hat sich geweigert, mit mir Hausaufgaben zu machen, Zähne zu putzen und nichtmal zusammen spielen wollte er. Die Mutter hat mir die Routinen der Kinder nie erklärt, da sie quasi den ganzen Tag (7-22 Uhr) auf ihrem Zimmer im Home Office verbracht hat. Der Jüngste hatte weder Regeln noch Konsequenzen, wenn er bis abends um 23 Uhr vor dem Fernseher saß und ich ihn entsprechend morgens um 6 überhaupt nicht aus dem Bett bekommen habe, wurde ich dafür verantwortlich gemacht. Nach einigen Tagen ging es dann los, dass er und der Mittlere (14) mich regelrecht beschimpft haben. Mein Highlight war dann nach etwa zwei Wochen die mit Fäkalien verschmierte Unterhose des Jüngsten, die noch auf dem Bett lag, nachdem die Mutter an dem Morgen die Kinder geweckt hatte.
Ich hatte das Gefühl, die Kinder wollten von Anfang an kein Au Pair mehr (in dem Alter natürlich irgendwo verständlich), aber die Mutter hatte schlicht keine Lust, sich mit ihren Kindern zu befassen und ich war dann für beide Parteien der Sündenbock. Mir wurde von niemandem auch nur die Möglichkeit gegeben, mich positiv zu beweisen oder wenigstens das Ganze mal zu besprechen.
Am Ende hat sich sogar die Haushälterin mit den Kindern gegen mich gestellt, da sie natürlich mit Schule/Wecken/... nichts zu tun hatte und die Kinder sie deshalb toleriert und sich regelmäßig pber mich beschwert haben.
Ich habe dann nach gerade einmal einem Monat meinen Aufenthalt abgebrochen und bin völlig verzweifelt und ohne Lohn nach Hause geflogen.
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Ich war Au Pair in den USA und fand es super toll. Ich habe mich wirklich als Teil der Familie gefühlt. Ich hatte immer das Gefühl, dass Au Pairs, die in Traumstädten wie LA, New York City etc. lebten unmenschliche Bedingungen in den Familien hatten. Meine Familie hat am Arsch der Welt gewohnt, aber dafür waren sie super lieb. Jedes Au Pair, das ich kennen gelernt habe, hatte gefühlt nur eins von beidem: Super spannender Ort, was die Familie erträglicher macht oder extrem langweilige Umgebung, aber dafür eine Familie mit der man gerne Zeit verbringt 😅
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Ich war 2011 selbst Au-Pair in England für ein Jahr. Man sollte nicht mit falschen Erwartungen an die Sache gehen, es geht dabei nicht um Reisen und Abenteuer. Auch Thema Bezahlung steht dabei nicht im Vordergrund, auch das muss man wissen. Trotzdem gibt es anscheinend leider trotzdem zu viele negative Erfahrungen auf beiden Seiten und das ist sehr schade.
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Ich war mit 21 für ein halbes Jahr Au Pair in Schottland und es war eine der schönsten Zeiten meines Lebens! Ich bin auch heute, vier Jahre danach, noch in Kontakt mit meiner Gastfamilie und bin froh um die Erfahrung! Ich hatte damals auch Kontakt zu anderen Au Pairs und habe dort auch gesehen, wie viel Glück ich mit meiner Familie hatte! Und auch durch diese Stories wird mir das wieder bewusst. Das tut mir total Leid für alle, die so schlimme Erfahrungen machen/gemacht haben. Gerade dann, wenn man auf der anderen Seite der Welt lebt und ein Flug nach Hause sehr viel Geld kostet.
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Ich war mit 18 auch für ein Jahr als Au Pair in den USA und habe insgesamt 4x die Gastfamilie gewechselt. Heute kann ich sagen, dass ich sehr viel gelernt habe und es mich sehr geprägt hat. Es war ein Abenteuer, das ich nicht missen möchte. Aber damals habe ich mich so schlecht gefühlt. Ich dachte, dass es ganz allein meine Schuld war. Die komplett andere Kultur, das junge Alter und ganz einfach Missverständnisse haben es mir sehr schwer gemacht.
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Ich habe mir das kurzzeitig damals auch überlegt, als Aupair ins Ausland zu gehen, habe es dann aber doch nicht gemacht, weil ich mich zu unwohl dabei gefühlt hätte, bei meinen Arbeitgebern zu wohnen. Ich brauche meine Privatsphäre und Ruhephasen und bin auch überhaupt kein WG-Typ. Abgesehen davon, dass ich schon geahnt habe, dass das eher wenig mit Abenteuer und mehr mit Haushaltsschufterei zu tun hat. Habe es also gelassen und lieber so mein Geld zusammengespart, um mir Urlaube in entsprechende Länder zu leisten.
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Ich (jetzt 25) bin selbst mit Au-pairs aufgewachsen. Wir hatten in der Familie nacheinander insgesamt 7 junge Frauen, v.a. aus Osteuropa, die für mich und meine Schwester da waren, weil meine Eltern beide voll berufstätig waren, bis ich ca. 11 oder 12 war. Im Rückblick habe ich das sehr positiv erlebt. Ich habe ein paar Brocken Polnisch und russisch gelernt und es war sehr schön, jemanden Zuhause da zu haben, mit dem man etwas unternehmen kann. Und im Rückblick hat es mir auf jeden Fall nicht geschadet. Mein Vater macht sich heute aber ein wenig Vorwürfe, dass er sich selbst nur an Wochenenden wirklich Zeit für die Familie genommen hat.
Bis auf eine Ausnahme besteht leider wenig oder kein Kontakt mehr. Ich weiß nicht genau, wie viel meine Eltern bezahlt haben, oder wie insgesamt die Rahmenbedingungen waren. Ich weiß von einem Au-Pair, dass ich ihr in meiner Trotzphase mit 4-5 Jahren das Leben zur Hölle gemacht habe, und sie nur sehr kurz da war. Vom Rest hatte ich den Eindruck, dass es insgesamt positiv verlaufen ist. Einige sind auch in Deutschland geblieben und haben mittlerweile eigene Familien. Von anderen Aupairs habe ich aber auch Horrorgeschichten gehört. Grundsätzlich riesen Respekt, wenn man sich dafür entscheidet, Au-Pair zu werden.
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Videobeschreibung für Menschen mit einer Sehbehinderung: Au-Pair
00:00 – 00:15 Eindrücke aus der Reportage werden gezeigt. Jemima sitzt auf dem Sofa, sie spielt Skip Bo, ist auf dem Trampolin mit ihrem Au-Pair Kind. Ein Laptop wird seitlich gezeigt. Im Park steht eine andere Protagonistin mit dem Rücken zur Kamera, ihr gegenüber steht unsere Reporterin Ekaterina.
00:15 – 00:16 Das reporter Logo wird vor einem weißen Hintergrund gezeigt.
00:17 – 01:40 Ekaterina läuft an einer Schule entlang. Links mittig wird „Ekaterina“ eingeblendet. Vor dem Zaun trifft Ekaterina Jemima. Rechts mittig im Bild wird „Jemima (18)“ eingeblendet. Gemeinsam laufen sie nach Hause. Rechts oben im Bild wird „Für mehr Infos zu dem Au-pair Programm schau in die Infobox“ eingeblendet.
01:41 – 03:32 Zuhause in der Küche bereitet Jemima mit ihrem Au-Pair Kind Pfannkuchen zu. Alle drei sitzen am Esstisch und essen gemeinsam. Jemima wäscht die Pfanne. Rechts oben im Bild wird „Wie viel verdienen Au-Pairs in Deutschland? 280€ - Taschengeld, 70€ - Zuschuss für einen Sprachkurs“ eingeblendet.
03:33 – 03:56 Im Wohnzimmer spielen Jemima, Ekaterina und das Au-Pair Kind das Kartenspiel Skip Bo.
03:57 – 04:23 Im Garten schaukelt das Au-Pair Kind auf der Schaukel. Beide essen ein Eis. Ein Kaninchen ist auch im Garten. Jemima und das Au-Pair Kind spielen auf dem Trampolin.
04:23 – 06:30 Ekaterina trifft Alexandra im Park. Rechts mittig im Bild wird „Alexandra* (23)“ und links unten im Bild „*Name von der Redaktion geändert“ eingeblendet. Links unten im Film wird „Quelle: Konjukturumfrage von DR-Walter, Juni 2022“ eingeblendet. Und es wird die „Quelle: „Working Conditions as Risk Factors for Depressive Symptoms(…)”” eingeblendet. Ekaterina und Alexandra sitzen auf einer Wiese und unterhalten sich.
06:30 – 07:24 Ekaterina sitzt vor ihrem Laptop auf dem Sofa im reporter Büro. Sie spricht mit Michael Zubke. Links mittig im Bild wird „Michael Zubke Aupair Society e.V.“ eingeblendet.
07:25 – 10:34 Ein Clip von Michael Zubke wird gezeigt. Mittig im Bild wird „,…Zur Häufigkeit der Ausbeutung von Au-Pairs liegen der Bundesagentur für Arbeit leider keine Zahlen vor…‘ Quelle: Bundesagentur für Arbeit“ eingeblendet. Im Videocall spricht sie mit Selina. Das Gesicht von Selina ist auf dem Laptop Bildschirm unkenntlich gemacht. Rechts oben im Bild wird „Rematch = Wechsel der Gastfamilie“ eingeblendet.
10:35 – 12:29 Wieder bei der Gastfamilie von Jemima. Im Wohnzimmer sitzen die Gasteltern, das Au-Pair Kind, Jemima und Ekaterin auf dem Sofa. Links im Bild wird „Denis“ eingeblendet. Rechts unten im Bild wird „Anika“ eingeblendet.
12:30 – 13:40 Ekaterina steht auf einer Dachterrasse. Rechts oben im Bild wird „Nichts mehr verpassen? Abonnieren und Glocke aktivieren!“, der Abo-Button und die Glocke eingeblendet. Ein Clip von Lea aus der Reportage „Angst vor Menschen“ wird gezeigt.
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Ich habe 2006 in England auch sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Die haben sogar das telefon versteckt, damit ich nicht nach Hause telefoniere (hatte ich eh nicht vor, nur über Skype) so fass ich nicht mal den Notruf für die Kinder hätte wählen können. Das war mitten im Nirgendwo. 30 Minuten in jede Richtung bis man überhaupt das nächste Haus erreicht. Bin nach 10 Tagen geflüchtet.
Letztlich wollte die ne Putz- und Bügelkraft und kein Au Pair. Haben sich beschwert wenn ich Obst gegessen habe usw.
Für den Rückflug musste ich in die nächste Stadt. Sie haben mich mitgenommenen, aber habe nur 30 Min Zeit bekommen ein Reisebüro zu finden und den Rückflug zu buchen. Hat natürlich nicht gereicht. Und sie wussten ja, dass ich weg will, dann ist sie ernsthaft ohne mich zurück gefahren! Bin dann mit dem Taxi nach und der Taxifahrer war entsetzt und hat mir seine Nummer gegeben und mich dann am übernächsten Tag zum Flughafen gebracht 🙏
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Als Mutter blutet einem das Herz wenn das Kind nicht gut behandelt wird und so ein Pech mit der Gastfamilie hat. Mehr als viel telefonieren kann man als Mutter dann nicht tun und dennoch fühlt man sich hilflos. Man gut es gibt die Möglichkeit ins Rematch zu gehen. Aber die Zeit bis das eigene Kind dann tatsächlich da weg kommt ist grausam. Danke für den Beitrag
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Ich hab von 2022-2023 6 Monate lang auch ein aupair in Amerika gemacht und leider auch schlechte Erfahrungen damit gesammelt. Ich wusste zwar anfangs schon das es auch schlecht laufen kann aber mit dem was ich erlebt habe, hatte ich auch nicht gerechnet. Ich wurde auch total ausgebeutet. In Amerika darf man nicht mehr als 45 Stunden die Woche arbeiten und kriegt in der Woche 195,75$ was wahrscheinlich besser ist als das Gehalt das man als aupair in Deutschland bekommt. Dafür muss man aber auch sagen, ist das Leben in den USA auch teurer. Ich hab teilweise auch über 50 Stunden in der Woche gearbeitet. Manchmal 13 Stunden am Tag, ohne Pause. Ich hatte kein Auto und bin total abgeschottet gewesen, weil die Lage meiner Gastfamilie auch sehr abgelegen war. Ich hab sooooo viel geputzt auch wenn es nicht zu meinen Aufgabenbereich gehört hat, einfach weil es sehr unhygienisch und dreckig in dem Haushalt war und ich mich nicht wohl gefühlt habe. Wir hatten Schaben in der Küche, was super eklig war und bestimmt auch nicht gesund auf Dauer. Und ich klar ich bin zwar nicht verhungert und das ist vielleicht ein Luxus Problem, aber meine Gastmutter hat mir auch nur selten Lebensmittel gekauft nach denen ich sie gefragt hatte. Und wenn dann immer nur einen Teil von dem was ich wollte. So hatte ich dann zum Beispiel Tomatensoße aber keine Nudeln, oder anders rum. Das Haus war auch noch nicht fertig ausgebaut im Keller, und die Kinder haben auf dem kalten Beton Boden gesessen und gespielt. Ich hab schon alle decken zusammen gesucht die ich hatte und die ausgebreitet. Wie es im Video erwähnt wurde, ich hatte zwar keine Depressionen aber sowas ähnliches. Ich hab mich so unwohl gefühlt und mich dementsprechend nicht entfalten können. Und hab sooo viel geweint. Als ich angekommen vin hatte ich nicht mal eine Decke auf meinem Bett und mein Zimmer war so staubig das ich nur eine Sekunde nachdem ich drinnen war niesen musste und ich hab nicht mal ne Haustaub Allergie. Auf meinem Bett waren Flecken. In meinem Mülleimer eine Made und in meiner Kommode war Schimmel. Einen Kleiderschrank hatte ich auch nicht. Dafür aber ein Bücherregal wo ich meine Sachen verstauen musste. Meine gastmutter ist mit den Kindern (2,4 und 8 Jahre alt) immer bis mindestens 12 Uhr und manchmal bis 1 wach geblieben wenn nicht sogar länger. Dadurch konnte ich kaum schlafen und hatte immer Schlafentzug weil die Kinder so laut waren. Es ist so viel passiert, vieles davon hab ich schon verdrängt. Aber eine schöne Erfahrung war das auf jeden Fall nicht.
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Unglaublich, dieses Video hat mir wirklich die Augen geöffnet für die Realität, Au-Pair in einer Gastfamilie zu sein! Es ist faszinierend zu sehen, welche Bandbreite an Erfahrungen Au-Pairs machen können – von herzerwärmenden Verbindungen bis hin zu herausfordernden Situationen. Großes Lob an die Reporterin, dass sie sowohl die positiven als auch schwierigen Aspekte beleuchtet hat. 🌍💛
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@reporter-offiziell
8 months ago
Ausbeutung gibt es in vielen Berufen, manche Firmen bauen ihr gesamtes Business auf Ausbeutung auf: wie beispielsweise viele OnlyFans-Agenturen. Bei einem Gespräch mit einer Agentur, erfahren wir, dass Creator:innen 60% oder mehr der Einkünfte einbehalten werden. Ist das überhaupt legal? Das erfahrt ihr hier: https://www.youtube.com/watch?v=E1s-WrzxW5Y&list=PL61w0Jn4iGnAoEetntNTtdpa87fx6-DbU&index=44
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