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Genre: News & Politics
Date of upload: Dec 20, 2022 ^^
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RYD date created : 2023-10-08T15:04:23.66139Z
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Top Comments of this video!! :3
Der Bundestag ist das Ergebnis von Wahlen. Mich würde interessieren, wie viele Menschen haben sich für ein Mandat aufstellen lassen, die keinen akademischen Abschluss besitzen? Gibt es überhaupt ein Interesse daran aus diesen Bildungsschichten? Wie kann man hier Interesse an politischer Arbeit und dem Gang zur Wahlurne wecken? Und dann müssen diese Menschen ja auch noch nach oben auf die Wahlzettel gelangen, um überhaupt eine Chance gewählt zu werden zu bekommen.
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Ach, wirklich sehr schade @Marvin Neumann dass sich mein Anfangsverdacht bis zum Ende des Videos nur bestärkt hat, dass du wie auch andere, die darüber sprechen, auf die Statistik-Falle reinfallen und die Lage zu unterkomplex betrachten. Grundsätzlich möchte ich aber die Thematik der Akademisierung der Politik nicht leugnen. Das was ich als Statistik-Falle bezeichne ist, dass in solchen Statistiken immer nur nach den HÖCHSTEN Schul/Bildungsabschluss gefragt wird und nicht nach allen, die man jemals gemacht hat. Ich habe z.B. einen Realschulabschluss, einen Berufsschulabschluss (Handwerk), einen Fachhochschulabschluss, einen Bachelor (Sozialwissenschaften) und strebe aktuell einen Master an. In vielen Umfragen, an denen ich bereits teilgenommen habe, musste ich bei der Frage, was mein höchster Bildungsabschluss ist immer antworten "Fachhochschule/Abitur" bzw. später dann "Hochschulabschluss/Bachelor". Die davorliegenden Abschlüssen fallen somit aus der Statistik raus. Wieso ist das ein Problem? Weil es bei der Repräsentanz weniger um die tatsächlichen Bildungsabschlüsse geht, sondern mehr um die damit indirekt verbundenen sozioökonomischen Hintergründe (söH). Es ist statistisch von einem andere söH auszugehen von jemanden der NUR Abitur und dann nach Jurastudium gemacht (Akademiker-Familie), als jemand, der wie ich durch verschiedene Etappen des Bildungsaufstiegs gegangen ist und erst jedes mal der Familie (Arbeiterfamilie) und den Lehrern beweisen musste, dass man für den nächsten Schritt genügend geeignet ist. Wäre ich jetzt mit meinen 28 Jahren im Bundestag gehörte ich auch zu den "bösen" jungen Akademiker, obwohl das gar nicht meinen Habitus entspricht. Ein Habitus, der einen in der Gesellschaft verortet ist weit mehr, als nur der (höchster) Bildungsabschluss.
Ich halte übrigens die Aufgaben, die ein BT-Abgeordneter hat für so komplex, dass ich sogar jedem der sich das antun will, sogar ein Studium empfehlen würde, weil man im Studium eben lernt, mit sehr komplexen Themen umgehen zu können. Aber wenn sich ein Arbeiter, der Jahre lang eine Facharbeiterstelle inne hat und auch aus einer Arbeiterfamilie kommt, nun doch ein Studium oder vergleichbaren Abschluss macht, um ein guter Abgeordneter zu sein, macht es ihn soziologisch (auf den Habitus bezogen) noch lange nicht zu einem Akademiker.
Es wäre meines Erachtens also für die höhere Genauigkeit besser, wenn in Statistiken/Umfragen nicht mehr nur nach den höchsten Abschluss sondern nach allen Abschlüssen gefragt wird. Diese Art der Umfrage kommt ja eh noch aus einer Zeit, in der es nicht üblich war, dass jemand, der einen Schulabschluss hat, später nochmal die Schulbank drückt. So steht die Diskussionsgrundlage auf sehr wackeligen Beinen.
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Philipp Amthor war in seiner ersten legislaturperiode NICHT der jüngste Abgeordenete. Das wird zwar immer gerne so wiedergegeben da Amthor nunmal auffällig und bekannt war/ist. Aber der jüngste Abgeordenete der letzten Legislaturperiode war tatsächlich Roman Müller- Böhm von der FDP, wenn er auch nur 1 Monat jünger ist. Nur hat man von dem nie wirklich ewtas mitbekommen.
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Ein Video das mir aus dem Herzen spricht. Aktuell absolviere ich eine Ausbildung. Ich engagiere mich in der Bildungspolitik und besonders der Inklusion. Man muss sehr stark kämpfen um Ernst genommen zu werden. Trotzdem wird man sehr häufig belächelt. Mich ärgert es so, dass die Ausbildung so abgewertet wird. Viele Länder wären stolz auf die Maßstäbe unserer Ausbildung.
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Wenn ich mir vorstelle, morgen kommt mein Wahlkreis-MdB zu mir und sagt "Hey, Dok! Ich hab keinen Bock mehr auf den Scheiß im Bundestag, mach du das doch. Du engagierst dich, bist nen cooler Dude und überhaupt ist ja eh egal"... ich würde wohl aus dem Fenster (im EG) springen und ganz schnell flüchten. Nicht, weil ich keinen Bock auf den Job hätte oder die Kohle oder das Ansehen. Aber ich habe mir mal ein paar Gesetzentwürfe durchgelesen und als Nicht-Jurist (oder zumindest Verwaltungsmensch) bist du da einfach am Arsch. Ohne vertrauenswürdige Mitarbeiter*innen sind dann "Politikberater" und Lobbyisten ganz schnell die Erklärbären - nicht gut. Mit "gesundem Menschenverstand" alleine und einem guten moralischen Kompass kommt man da nur schwer durch, so mein begründeter Eindruck.
Das ist in meinen Augen das große Problem in der Politik: Es wird dort eine Sprache gesprochen, die ich Normalobert (zwar Abi aber ohne abgeschlossenes Studium) überhaupt nicht sprechen oder verstehen WILL. Die ganzen Zusammenhänge sind schon ultra komplex, Vereinfachungen da sind IMO auch unzulässig. Aber wenn ich die Texte nicht verstehe, kann ich die Zusammenhänge doch nicht einmal erkennen.
Also bitte liebe MdBs, bietet mir nicht an, für euch nachzurücken. Ich hätte zwar irgendwie Bock drauf, würde den Job aber richtig schlecht ausfüllen.
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7:20 was mir auffällt als it security student ist dass es kein informatik oder ähnliches gibt… das erklärt auch das mit dem schlechten glasfaser ausbau oder der digitalisieren :/
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Vielleicht ist das Problem auch mit die Art der Akademiker; die meisten scheinen Jura studiert zu haben, was für gewisse Ämter wunderbar ist, für einige andere aber absolut schrecklich. Wir bräuchten vielleicht auch Mal studierte Philosophen, Mediziner, Psychologen und Pädagogen (die im Idealfall auch schon praktische Arbeitserfahrung haben).
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Überproportional viele Akademiker im Parlament sind im prinzip kein problem. Leute die sich in komplexen themen wie beispielsweise volkswirtschaft und internationalen beziehung in guten universitäten über mehrere jahre eingearbeitet haben sind eine gute sache.
Das problem ist eher wie du gesagt has, das was sie studiert haben gibt. Es gibt kaum ingenieure, absolventen von offizierakademien, mathematiker etc.
Ein haufen aus juristen und ökonomen wird nicht sinnvolle Entscheidungen über energiepolitik treffen können. Die unzähligen berater werden zwar mit dem herausarbeiten von handlungsalternativen unterstützend mitwirken, aber um aus diesen die effektivste auszuwählen braucht es auch sachkenntnis bei den entscheidern.
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Ich denke es wäre schonmal sehr vielen geholfen wenn man nicht immer direkt Ricarda Lange oder Kevin Kühnert für ein Abgebrochenes Studium kritisieren würde bzw. deren Kompetenz deswegen anzweifelt. Das gleiche gilt auch für Jens Spahn, der immer für seine Kaufmännische Ausbildung kritisiert worden ist.
Ich selbst bin 23, hab eine abgeschlossene Ausbildung + Bachelorabschluss (dual) und mache gerade mein Master + Teilzeitarbeit und ich denke, dass sowohl Ricarda Lange als auch Kevin Kühnert Kompetenter im politischen Betrieb sind als ich. Für die Politik sind andere Kompetenzen notwendig als für ein Studium.
Aber natürlich ist eine Repräsentation von Nicht-Abiturienten dennoch sehr wichtig, Kühnert und Lange haben beide auch Abitur, aber es würden sich sicherlich mehr trauen wenn nicht immer junge Menschen direkt für ihren Lebenslauf kritisiert werden.
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Als jemand, der ein wenig Regionalpolitische Erfahrung hat und Soziale Arbeit studiert hat, weiß ich, dass politisches Engagement viel Zeit frisst. Studenten können sich da eher Zeiten für Politik freischaufeln als jemand, der eine Ausbildung macht. Dann wer Recht oder Wirtschaft studiert hat steigt eher durch Paragraphen und Verordnungen als ein Ottonormal Bürger. Gesetzesentwürfe zu machen ist einfacher, wenn man weiß wie es geht. Manche Uhrzeiten für politische Termine sind auch unpassend. In meiner Gegend sind die Arbeitskreise Montags ab 16 Uhr. Da ich bis 16 Uhr in Umschulung bin, habe ich keine Möglichkeit daran teilzunehmen. Ich denke, dass allgemein die Bedingungen für Akademiker günstiger sind Zeit für Politik zu finden und dadurch auch eher Chancen haben in hohe Politische Positionen zu kommen. Alle, die ich kenne, die in der Politik sind, sind wirklich entweder Akademiker, oder Rentner oder beides.
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6:00 Wolfgang Schäuble-Scholz? :D
7:34 Am heftigsten finde ich hier ja die Entwicklung der Philosoph*innen von anfangs ca. 50 auf annähernd 400!
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Lass uns den Algo glücklich machen :D
Ich kann mir einfach auch sehr vorstellen, dass die Leute, die kein Abi haben, und dann die Studierten im Bundestag sehen, die wenig auf die Kette bekommen, sich dann auch denken: da will ich doch gar nicht hin.
Also die Frage: ist es für jemanden der eine Lehre gemacht hat, überhaupt erstrebenswert "bei denen" zu sitzen? Erstrebenswert, dafür den aktuell sicheren Job zu verlassen, oder sich zu engagieren? Denn je nachdem wo man in Deutschland wohnt, ist es vielleicht schwierig, bei Parteien aufzusteigen? Und inwiefern sind die Parteien dafür denn "durchlässig" genug? Letztendlich kommt man doch auch da viel durch Empfehlungen weiter. Und wenn ein Ortsvorstand selbst einen akademischen Hintergrund hat, wird derjenige vielleicht auch eher den geschliffenen Juristen mit perfektem Anzug und Krawatte weiter hoch empfehlen oder wie das läuft, als den Fliesenleger, der (überspitzt ausgedrückt) vielleicht "nur" in Hemd und Jeans kommt.
Vielleicht seh ich das auch zu negativ, daher gerne Gegenbeispiele zu meinen Gedanken :)
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Für mich naheliegend und wenig überraschend. Im Bundestag wird geistig viel gefordert - sowas machen natürlicherweise vor allem Leute, die ohnehin in der Schule gute Noten hatten, weil ihnen so etwas liegt, und entsprechend auch ein Studium dran hängen, um die bestmögliche Basis für ihren Berufsweg zu haben. Solange nicht aktiv Leute wegen eines fehlenden Studiums ausgeschlossen werden, sehe ich in der Verteilung deshalb kein Problem. Ein Repräsentant muss auch über das "geistige Waffenarsenal" verfügen, um Änderungen durchzuboxen - in der Regel werden da Leute mit Hauptschulabschlüssen eher Probleme mit haben, können aber trotzdem jemanden wählen, der sie angemessen vertritt.
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@DeflockLP
1 year ago
Das Problem ist, dass man in unserer Gesellschaft ohne Abitur oder Studium deutlich weniger Anerkennung bekommt und einem weniger Kompetenzen zugeschrieben werden. Es ist doch eher so, dass Abgeordneten vorgehalten wird, wenn sie nicht studiert haben. Kühnert wird zum Beispiel sein abgebrochenes Studium gerne mal vorgehalten. Ich sehe es generell immer häufiger, dass den Ausbildungsberufen weniger Respekt gezollt wird. Jeder Job ist wichtig in unserer Gesellschaft!
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