Auf dem Stephansplatz gibt es vor allem Parkplätze. An manchen Tagen ist dort der Wochenmarkt und im Sommer trinken die Konstanzer auf dem Platz ein Glas Wein beim Weinfest. Doch was war dort früher los?

Den benötigten Platz für die heutigen Parkplätze, den Wochenmarkt und das Weinfest gibt es auf dem Stephansplatz erst seit 1895. Früher sah die Fläche, wo heute Autos parken, noch ganz anders aus.

Friedhof mitten in der Stadt

Lange wurde der Platz als Friedhof genutzt. Wo heute Parkplätze sind, wurden bereits vor fast 2000 Jahren Menschen begraben.

Schon die Römer nutzten die Fläche, um ihre Toten zu beerdigen. In der Zeit des Bistums Konstanz wurde der Bereich bei St. Stephan zum städtischen Friedhof. Mit einer wachsenden Stadtbevölkerung musste der Friedhof dann immer wieder erweitert werden.

Zu wenig Platz auf dem Friedhof

Der Platz wurde jedoch irgendwann knapp. Manche Gebeine buddelten die Menschen deshalb einfach wieder aus.

Die Pestepidemie im Jahr 1439 forderte so viele Menschenleben, dass die Toten teils nach Kreuzlingen gebracht und zu sechst in einer Grube begraben werden mussten. In der Reformationszeit wurde der Friedhof komplett zerstört. Danach nutzen die Menschen den Platz erst ab 1561 wieder für Beerdigungen.

Im Jahr 1785 wurde der Friedhof dann endgültig aufgehoben. Er wurde entwidmet und verlor seinen Status als Begräbnisstätte. Abgeräumt wurde der Friedhof bei der Stephanskirche allerdings erst 1895. Damit wurde die Fläche für den heutigen Stephansplatz frei.