Lernstörungen bei Kindern

3 videos • 291 views • by spirit-tv Der "Zappel-Philipp", das hyperaktive oder lerngestörte Kind wird oft sehr vorschnell medikamentös behandelt. Es gibt weitere erfolgsversprechende Wege. Dr. Holger Berges berichtet in Teil 1 und 2 aus seiner Praxisarbeit. Er setzt keine der bekannten Psycho-Pharmaka ein. Im dritten Video beschreibt Charles T. Krebs seinen speziellen Ansatz der multisensuellen Integration. Der folgende Text ist der Website: http://www.lehrerfreund.de/ entnommen und beschreibt sehr anschaulich, welches Ausmass die Verschreibungen mittlerweile angenommen haben: Methylphenidat ist der Wirkstoff u.a. von Medikamenten, die zur Behandlung von Aufmerksamkeitsstörungen wie ADS/ADHS eingesetzt werden. Ihre bekanntesten Vertreter sind Ritalin, Medikinet und Concerta. Die Tagesdosis liegt i.d.R. zwischen 5 und 50mg (Bundesschnitt: 30mg), deutlich höhere Dosierungen kommen vor. Im Jahr 1993 wurden in Deutschland 34 Kilogramm Methylphenidat an Apotheken abgegeben (d.h.: verschrieben und konsumiert), 1999 waren es bereits 242kg. In den folgenden zehn Jahren (bis 2009) stieg der Verbrauch auf 1.735kg - ein Anstieg um mehr als 700 Prozent. Seit 2010 hat sich die explosionsartige Entwicklung stark verlangsamt. Von 2012 auf 2013 wurde erstmals ein rückläufiger Trend beobachtet: Der Verbrauch von Methylphenidat sank um 2 Prozent im Verhältnis zum Vorjahr. Doch zu viel Optimismus scheint nicht angebracht. Ein Arzt schreibt dazu: Man könnte sich jetzt freuen, dass der rasante Anstieg der letzten Jahrzehnte abgeflaut ist – aber auch welch hohem Niveau! Und dann ist ja noch zu erwähnen, dass es eben inzwischen diverse andere Präparate gibt, die +- die gleiche Wirkuung haben, aber z.T. nicht einmal mehr BTM-pflichtig sind. Verlangsamung der Entwicklung Die Verlangsamung der Entwicklung hat vor allem zwei Ursachen: Zum einen ist es Betroffenen und Ärzten bewusst geworden, dass man es unter dem Einfluss der Pharmaindustrie bisher ziemlich übertrieben hat. Die wilde Verschreibungspraxis der "Gründerjahre" hat sich gelegt, ebenso die Bereitschaft der Betroffenen (bzw. ihrer Eltern), einfach so mal Methylphenidat einzunehmen, weil's der Arzt halt sagt. Dennoch: Das Niveau ist weiterhin irrsinnig hoch. Bei einer durchschnittlichen Tagesdosis von 30mg wurden 2013 in Deutschland also rund 60 Millionen Tagesdosen konsumiert (bei ~82 Mio. Einwohner/innen). Goldesel Kein Wunder: Wer Methylphenidat herstellen kann und darf, der verfügt über eine Gelddruckmaschine - vorausgesetzt, die verschreibungsfähigen Ärzte und die Betroffenen spielen mit. Sogar die Deutsche Apotheker Zeitung nennt Methylphenidat einen "'Goldesel' für die Pharmaindustrie". Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.