SIEMENS VECTRON E-Lok Baureihe 193

4 videos • 0 views • by coronadojet Der Siemens Vectron ist eine Lokomotivenplattform von Siemens Mobility, die seit 2010 den Nachfolger für die elektrische EuroSprinter- sowie die dieselelektrische EuroRunner beziehungsweise deren Weiterentwicklung Siemens ES 2007 darstellt. Auf der Plattform entstehen wieder sowohl Elektro- als auch dieselelektrische Lokomotiven. Zulassungen bestehen in 20 Ländern. Die Fertigung der Wagenkästen, Teile der Vormontage und die Endmontage erfolgen in München-Allach. Geschichte Die Lokomotivplattform Vectron als Nachfolger der EuroSprinter-Plattform wurde im Juni 2010 im Prüfcenter Wegberg-Wildenrath vorgestellt – zu diesem Zeitpunkt aber nur als Elektrolokomotive.[1][2][3] Auf der Innotrans 2010 wurde dann die Diesel-Variante Vectron DE vorgestellt.[4] Der Vectron wurde im Jahr 2010/2011 mit dem Innovationspreis des Privatbahn Magazin ausgezeichnet. Der erste Auftrag von 6 Lokomotiven erfolgte 2011 vom deutschen Leasingunternehmen Railpool.[5] 2013 erhielt Siemens einen größeren Auftrag der finnischen Staatseisenbahn VR, für die die Lokomotiven erstmals mit Breitspurdrehgestellen ausgestattet wurden. Im Juni 2017 wurde die 500. Vectron-Lokomotive bestellt,[6] im Mai 2020 der 1000. Vectron. Im März 2018 hat Siemens unter der Bezeichnung Smartron eine nicht konfigurierbare, günstigere Version der Lokomotive vorgestellt. --------------------------------------------------------------------------------------------- Varianten Zunächst wurden vier elektrische und eine dieselelektrische Basisvariante der Lokomotivplattform ohne Kundenauftrag entwickelt. 2018 wurde außerdem eine Zweikraftlokomotive vorgestellt,[14] deren Variante für den leichten Güterzugdienst und für Zugbildungsaufgaben seit 2021 als Vectron Dual Mode light vermarktet wird. Die Varianten sind:[15] Vectron MS: Mehrsystemlok mit 6400 kW (~)/ 6000 kW (3 kV =)/ 3500 kW (1,5 kV =)[16] Leistung und 160 oder 200 km/h Höchstgeschwindigkeit Vectron AC high power: Wechselstromlok mit 6400 kW Leistung und 160 oder 200 km/h Höchstgeschwindigkeit (deutsche Baureihenbezeichnung 193) Vectron AC medium power: Wechselstromlok mit 5600 kW Leistung und 160 km/h Höchstgeschwindigkeit Vectron DC medium power: Gleichstromlok mit 5200 kW Leistung und 160 oder 200 km/h Höchstgeschwindigkeit (kurzzeitig für zwei in Deutschland nicht zugelassene 3-kV-Prototypen vergebene deutsche Baureihenbezeichnung 191) Smartron Vectron DE: dieselelektrische Lok mit 2400 kW Leistung und 160 km/h Höchstgeschwindigkeit (deutsche Baureihenbezeichnung 247) Vectron Dual Mode (DM): Zweikraftlokomotive (Dual Mode) für 15 kV Wechselspannung und Dieselmotor mit 2000 kW Leistung am Rad, 160 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer Radsatzlast von maximal 22,5 t (deutsche Baureihenbezeichnung 248) Vectron Dual Mode light (DM light): Zweikraftlokomotive (Dual Mode) für 15 kV Wechselspannung und Dieselmotor mit 750 kW Leistung am Rad, 120 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer Radsatzlast von maximal 21 t Die Siemens Charger (DE) und Amtrak Cities Sprinter (AC) basieren auf der Vectron-Plattform. Sie werden im Siemens-Mobility-Werk in Sacramento/Kalifornien für den amerikanischen Markt gebaut. Beide Bauarten sind für 200 km/h Höchstgeschwindigkeit ausgelegt. Als Baureihenbezeichnungen sind für die verschiedenen Vectron-Varianten in Deutschland 6191 bis 6193 für die elektrischen, 1247 für die dieselelektrische und 2248 sowie 2249[17] für die Dual-Mode-Variante vorgesehen beziehungsweise in Benutzung. Der Preis eines Exemplars beträgt je nach Ausstattung (Elektro-/Dieselversion, Optionen Mehrsystempaket und Hilfsdiesel) zwischen drei und fünf Millionen Euro.[18] Allgemeines Bei den Fahrzeugen der Vectron-Plattform handelt es sich um Streckenlokomotiven sowohl für den schnellfahrenden Reise- als auch für den interoperablen Güterverkehr mit zwei Endführerräumen und der Radsatzanordnung Bo’Bo’. Gemäß dem Plattform-Gedanken werden möglichst viele Gleichteile über alle Varianten hinweg eingesetzt. Daneben existieren vielfältige Options- und Ausrüstungspakete, welche je nach Anforderungen des Betreibers eingesetzt werden. Die Betriebsmasse der vierachsigen Lokomotiven liegt je nach Version zwischen 80 und 90 Tonnen. Die Wagenkästen sind für den Einbau der UIC-Mittelpufferkupplungen und vergleichbarer Kupplungen in europäischer Höhe vorbereitet. Genutzt wurde die Möglichkeit erstmals bei den Lokomotiven der VR Sr3 für Finnland. Vectron-Lokomotiven können mit allen in Europa benötigten nationalen Zugbeeinflussungssystemen sowie ETCS ausgestattet werden. Der Platz des Triebfahrzeugführers liegt bei allen Lokomotiven in Fahrtrichtung rechts.